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Die Religion kommt an ihre Grenzen, überwindet sie und verschiebt sie. Sie müsse auch im Gemeindehaus Präsenz zeigen, weil sonst ihre Autorität geschwächt und das Vertrauen in sie untergraben werde. Der generalistische Charakter des Pfarrberufs gewährleiste eine Sicherheit der Ansprechbarkeit. Durch den Kontakt mit den Pfarrpersonen erweise sich die Kirche als verlässlich, etabliere Erwartungssicherheit und ermögliche Vertrauen. Ihre Arbeit wird durch Ehrenamtliche ergänzt. Andere kirchliche Berufsgruppen werden dem gegenüber nur am Rande erwähnt.

Diese Lösung liegt vor allem für Regionen beziehungsweise Sozialräume nahe, die sozial und wirtschaftlich als besonders benachteiligt gelten. Aber nicht nur Ballungsräume und Aussenquartiere mit entsprechendem Konfliktpotenzial in der Grossstadt sind im Blick, sondern auch ländliche Gegenden mit weniger Infrastruktur, einem hohen Altersdurchschnitt, hoher Arbeitslosigkeit etc. Selbstverständlich ist der Ansatz aber nicht darauf beschränkt, sondern kann ebenso hinsichtlich gut gestellter Sozialräume bedacht werden. Die römisch-katholische Kirche bietet das Angebot, worauf die breit gefächerten Kurse und Schulungen laufen. Haupt- und Ehrenamtliche arbeiten in diesem Ansatz gemeinsam je nach benötigten und eingebrachten Kompetenzen. Die Hauptamtlichkeit ist dabei allerdings nicht auf kirchliche Berufe beschränkt, sondern diese sind Mitglieder in einem Team mit unterschiedlichen Berufsgruppen und auch Ehrenamtlichen. Der Pfarrberuf muss seine geistliche Rolle in dieser Gesamtkonstruktion finden und gegenüber allen anderen plausibilisieren.

Aus grundsätzlichen Überlegungen spricht für das Modell, dass dem Christentum in seiner angestammten Tradition von seinen Anfängen an eine Gesellschaft gestaltende Perspektive eigen ist. Diese ist besonders deutlich in der Sozialkritik der damaligen Propheten, die das Engagement für eine gerechte Lebenswelt für alle Menschen, insbesondere für die Schwachen fordern, ebenso wird diese Vorgabe im Handeln aufgenommen. Wie sehr die Leistungen limitiert werden muss immer im Zusammenhang mit den finanziellen Möglichkeiten der Kirche, welche die römisch-katholische Kirche aufzubringen in der Lage sind. Diese Chance entsteht durch die kirchlich sonst eher beklagten Tendenzen, dass die Logik der Menschen in ihrem Bemühen um eine erfolgreiche Gestaltung der Biografie zunehmend an die Stelle der Übernahme traditioneller Vorgaben von Kirche als Institution tritt. In Verbindung mit der Zunahme formaler Bildung wird dies noch gefördert.